Demut: Stärker als ein hoher Selbstwert
Demütige Menschen schätzen Beziehungen auf Augenhöhe, Zusammenarbeit, Harmonie, Fairness, sind offen für Erfahrungen und hören gern zu. Sie schätzen die Einzigartigkeit und den Wert unterschiedlicher Persönlichkeiten. Sie sind davon überzeugt, dass jeder Mensch etwas Besonderes ist, ohne sich über andere zu stellen. Aber was braucht es, um selbst demütig(er) zu sein?
Was bedeutet Demut eigentlich?
In dem Wort selbst steckt das Wort Mut. Um Demut aufzubringen, brauchen wir also eine gute Portion Selbstüberwindung. Das liegt vor allem daran, dass wir uns zuerst von den gängigen Klischees und Vorurteilen befreien müssen, damit wir unserem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen können.
Viele von uns hängen unser Selbstwertgefühl an äußere Umstände und Erfolge – wenn wir dann in unserem Job oder unserer Partnerschaft scheitern, können wir uns selbst nicht mehr so leicht als überhaupt wertvoll anerkennen. Demutsvolle Menschen dagegen verorten ihren Wert in und mit ihrem gesamten Dasein als Mensch, einschließlich aller Schwächen und Probleme. Sie fürchten das Scheitern nicht so sehr, weil sie es für menschlich erachten und können ihren eigenen Wert als Mensch weiterhin spüren und würdigen.
Demütig zu sein bedeutet auch vor allem, sich von Hochmut zu befreien, denn: Hochmut kommt vor dem Fall – das besagt ein altes Sprichwort und schon oft hat es seine Berechtigung bestätigt. Wenn wir mit Arroganz und Selbstüberschätzung durchs Leben gehen, werden wir nicht weit damit kommen.
Demut tut gut
Demut ist meist von Stolz und eigener Selbstüberschätzung überdeckt. Treffen wir also die Entscheidung in Zukunft demütiger zu sein, sollten wir uns von diesen negativen Eigenschaften befreien und anfangen uns und unsere Umwelt liebevoller zu betrachten. So bekommen wir ein authentisches Bild von uns selbst. Demut ist sowohl eine Einstellung als auch eine Fähigkeit, die positive Auswirkungen hat, wie die folgenden Tipps zeigen sollen:
- Respektiere Dich selbst: Du genügst, so wie du bist. Respektierst und akzeptierst Du Dich selbst, wirst Du auch ein Gespür für die Bedürfnisse Deiner Mitmenschen entwickeln.
- Schätze Deine Mitmenschen: Deine Mitmenschen verdienen Deine echte Demut, indem Du ehrlich mit ihnen bist, zuhörst und sie wertschätzt. Blicke nicht auf sie herab, sondern begegne ihnen auf Augenhöhe. Stelle Deine eigenen Bedürfnisse nicht vor die ihrigen. Das ist auch in Liebesbeziehungen wichtig. Du solltest auf Deinen Partner achten und auch eigene Fehler eingestehen.
- Sorge Dich um Deine Umwelt: Zeige Demut im Bezug auf deine Umwelt. Versuche unnötigen Konsum zu vermeiden und nimm Dir Zeit, um Dein Verhalten zu reflektieren. Gehe Deinen Bedürfnissen nicht einfach nach, sondern reflektiere ihre Wichtigkeit für Dich. Du wirst merken, dass Du auch mit weniger zurechtkommst.
- Vergib Dir und anderen: Vergebung ist ein wichtiges Werkzeug, um Deiner Demut Ausdruck zu verleihen. Vergibst Du, schaffst Du neuen Raum für positive Gefühle und ein Ventil für negative Gedanken, Hass und Groll. Dabei ist es keinesfalls eine Schwäche oder Selbstaufopferung denjenigen zu vergeben, die Dir Schmerz zugefügt haben.
- Sei bescheiden und genügsam: Stell Dich vor anderen nicht allzu sehr in den Vordergrund. Kannst Du etwas besonders gut, stelle es nicht direkt zur Schau. Du wirst noch genug Möglichkeiten haben, Deine Mitmenschen mit Deinen Talenten zu überraschen.
Demütige Menschen sind körperlich und seelisch gesünder. Sie verhalten sich auch großzügiger, sind hilfsbereiter und dankbarer, was sie attraktiv für andere macht. Außerdem fällt es ihnen leichter, ihre eigenen Impulse bewusst zu lenken und sie überstehen stressige Erlebnisse mit weniger negativen Folgen. Fang auch Du am Besten heute noch damit an.
Haben Dir diese Tipps geholfen, für Dich selbst herauszufinden, wie du mehr Demut in Dein Leben einbringen kannst? Oder benötigst Du hierbei noch ein wenig Übung? Unsere kompetenten Coaches unterstützen Dich gern dabei. Hier geht’s zur Terminvereinbarung.
Verfasserin: Jessica Gräfe