Die Wirkung des Selbstbildes: Nicht unbedingt wahr aber folgenreich!
Jeder hat es. Der eine klar und bewusst, der andere eher unbewusst: Ein Selbstbild, das uns prägt und begleitet. Wie wir uns sehen, beeinflusst Handlungsspielräume, Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und unsere Beziehungen. Obwohl es so subjektiv ist, hat es große Auswirkungen auf uns und unser Handeln.
Das Selbstbild: Nur eine subjektive Momentaufnahme
Das Selbstbild ist wie eine Art Schaltzentrale der persönlichen Entwicklung. Es ist sehr mächtig, aber in die passende Richtung veränderbar. Es ist eine Konstruktion, die durch Erfahrungen, Gefühle, Gedanken und Erinnerungen gespeist und beeinflusst wird. Wie man sich sieht, bestimmt auch, was man sich zutraut und wie man sich beurteilt. Die Selbstsicht verändert sich allein dadurch, dass man sich eine Weile mit sich selber beschäftigt.
Du solltest vorsichtig gegenüber Ansätzen sein, die zu sehr nach Außen gerichtet sind! Zieh dir kein Selbstkonzept an, was du nicht auch verkörperst. Besonders im beruflichen Kontext verstellen sich Menschen des Öfteren, um dem Arbeitgeber zu gefallen. Bleib jedoch lieber du selbst, anstelle dich zum Beispiel zum „Macher-Typ“ zu verbiegen, wenn du eher der strategische Typ bist. Denn niemanden ist am Ende geholfen, wenn du vorgibst jemand zu sein, der du nicht bist.
Was macht mich im Beruf aus?
Selbstbeobachtungen, Rückmeldungen von anderen oder auch psychologische Tests geben uns erste Anhaltspunkte für unsere Stärken und Schwächen. Oft fällt es jedoch schwer diese klar zu formulieren. Hilfreicher wäre es diese in Form von Emotionen, inneren Bildern und Erfahrungen kennenzulernen. Stell dir hierfür einfach mal die Frage: Was macht mich im Beruf aus?
Merkst du eine Veränderung in dir und spürst Freude und Leidenschaft in dir oder spürst eine körperliche Reaktion? Vielleicht denkst du es nicht nur, sondern spürst es richtig: Das ist mein Weg, da geht es für mich hin, das bewegt mich wirklich! Diese Körperimpulse wirken mehr als Worte und können auch bei Entscheidungen helfen. Schreibe deine Empfindungen beim nächsten Mal auf und beziehe sie in deine Entscheidungsfindung ein.
Die Suche nach der inneren Bestimmung
Viele Menschen suchen nach ihrer größten Stärke, nach der sie ihr Berufsleben orientieren können. Sie versprechen sich damit oft eine innere Erlösung. Doch so einfach ist es meistens leider nicht. Nicht nur unsere Stärken sondern auch unsere persönlichen Entscheidungen beeinflussen unsere berufliche Entwicklung und die Richtung, die man einschlägt. Doch das heißt nicht automatisch, dass auf dem gewählten Weg nie Herausforderungen auf einen warten. Stärken sind kein Freibrief! Gib deshalb nicht auf, wenn du der ersten Schwierigkeit gegenüber stehst. Das bedeutet keinesfalls, dass der gewählte Weg der falsche war. Wenn man diesen Weg jedoch meistert, erweitert sich das Selbstbild.
Starres vs. Dynamisches Selbstbild
Man unterscheidet zwischen einem starren („So bin ich eben-Modus“) und einem Dynamischen Selbstbild („Ich kann mich ändern-Modus“). Mit einem dynamischen Selbstbild hat man günstigere Vorraussetzungen, Neues zu lernen und seine Stärken weiterzuentwickeln. Menschen mit diesem Weltbild glauben fest daran, dass es sich lohnt, sich anzustrengen. Es macht daher auch selbstbewusster. Doch keine Angst: Diese Zuordnung ist nicht in Stein gemeißelt. Das Dynamische Selbstbild ist durchaus erlernbar.
Suche dir ein paar wenige Stärken und experimentiere mit diesen!
Viele Menschen wollen ihre Anzahl an Fähigkeiten und Kompetenzen immer mehr erweitern, um möglichst breit aufgestellt zu sein. Versuch es doch mal anders: Solltest du eine Stärke an dir entdeckt haben, die du auch schon in deinem Beruf nutzen konntest dann entwickle sie weiter und überlege in welchen anderen Kontexten du diese Eigenschaft noch nutzen kannst. Für neue individuelle Wege benötigt man jedoch einen Zugang zur inneren Wahrnehmung. Gedanken wie „So bin ich halt“ gibt es dann nicht mehr.
Mache einmal folgendes Gedankenspiel: Lasse dein Leben einmal Revue passieren und überlege welche Situationen wirklich positiv und wichtig für dich im Leben waren. Zähle und schreibe sie konkret auf. Beschränke dich auf drei Momente. Schon bekommst du noch mehr ein Gefühl für deine Werte, die dich wirklich ausmachen. Diese kannst du dann gut in die Planung der nächsten beruflichen Schritte einbeziehen.
Hat dich dieses Gedankenspiel inspiriert oder brauchst du noch Unterstützung, bei der Suche nach deinen größten Stärken? Unsere professionellen Coaches unterstützen dich gerne dabei. Hier geht es zur Terminvereinbarung.
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