Stress ist die Würze des Lebens – in geringen Maßen
Stressforscher bezeichnen Stress als die Würze des Lebens. Wie ein gutes Essen ohne eine Portion Würze fad sei, so erschien ihm auch ein Leben ohne Phasen der Anspannung als langweilig.
Das Wort Stress leitet sich aus dem Englischen ab und lässt sich mit „Anspannung“ oder „Druck“ übersetzen. Aber wie viel Würze kann ein Leben vertragen? Wie viel Stress ist okay? Und was ist der Unterschied zwischen akutem Stress und chronischem Stress?
Eine natürliche Reaktion
Hattest Du nicht auch schon einmal schwitzige Hände bei einem ersten Date oder Herzklopfen bei einem Gruselfilm? Dann weißt Du, dass man Stress sowohl mental als auch physisch spüren kann.
Diese natürliche Reaktion hat sich bei unseren Vorfahren entwickelt, um uns damals vor Raubtieren und anderen Bedrohungen zu warnen. Bei Gefahr schaltet der Körper auf Hochtouren und überflutet den Körper mit Hormonen, die die Herzfrequenz erhöhen, den Blutdruck steigern und die Energie erhöhen, um uns auf die Bewältigung des Problems vorzubereiten. Dies bezeichnet man als akuten Stress.
Ist die Gefahrensituation vorüber, nimmt die Hormonproduktion ab und der Körper beruhigt sich.
Wenn Stress chronisch wird
Wenn sich immer mehr Stressfaktoren anhäufen und die Anspannung nicht mehr nachlässt, sprechen wir von chronischem Stress. Eine klare Zeitangabe gibt es hierbei nicht. In manchen Fällen besteht der Stress aus größeren Belastungen wie finanziellen oder gesundheitlichen Sorgen oder dem nicht enden wollenden Aufgabenberg auf der Arbeit. In anderen Fällen kann es aber auch sein, dass Du Dich gestresst fühlst und nicht weißt warum. Auch kleine oder kaum merkbare Belastungen wie der Lärm von der Baustelle gegenüber, Pflichten im Haushalt können in ihrer Summe dazu führen, dass Dein Stresspegel dauerhaft erhöht ist.
Chronischer Stress kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Beschwerden führen und das Risiko für körperliche oder psychische Erkrankungen erhöhen.
Was Du nun tun kannst
Du willst Stress abbauen, weißt aber nicht wie? Damit sich aus akutem Stress kein chronischer Stress entwickelt, kannst Du ganz bewusst einige Tipps gegen Stress anwenden. Indem Du Dein allgemeines Stresslevel senkst, kannst Du dazu beitragen, dass Dich die kleinen und großen Belastungen des Lebens nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen.
Verschreibe Dir eine Portion Erholung
Akuter Stress schadet grundsätzlich nicht und kann sogar die Leistung steigern. Nach einigen Tagen sollte die Anspannung jedoch auch wieder nachlassen. Achte ganz bewusst auf diese Erholungsphasen. Stürze Dich nicht direkt in das nächste Projekt, sondern gönne Dir und Deinem Körper eine Auszeit. Verschreibe Dir selbst eine Dosis „Zur Ruhe kommen“.
Achte auch auf kleine Belastungen
Wenn wir nach Ursachen von chronischem Stress suchen, halten wir oft nach großen Belastungen Ausschau. Der Job, finanzielle Sorgen oder Beziehungsprobleme fallen schnell ins Auge, wohingegen kleinere Belastungen wie Schlafmangel oder zu wenig Zeit für Hobbies oft unbemerkt bleiben. Dabei sind es gerade diese kleinen Belastungsfaktoren, die sich oft schneller beheben lassen. Auch wenn Du das Gefühl hast, dass eine Runde Sport oder regelmäßige Zubettgehzeiten nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind: Wenn Du deine Grundanspannung senkst, bist Du stressresistenter gegenüber anderen Belastungen.
Zeitmanagement
Wer permanent den Eindruck hat, viel zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit erledigen zu müssen, gerät automatisch in Stress. Ein solches Gefühl entsteht häufig, wenn der Gesamtüberblick über die Aufgaben verlorengegangen ist – oder wenn die Aufgaben falsch priorisiert wurden. Zur Stressbewältigung können dann Methoden des Zeitmanagements nützlich sein, etwa, indem Du gezielt den Tag oder die ganze Woche im Voraus planst und kurze Ruhepausen einbaust.
Soziale Unterstützung
Unterstützung kann das Stressniveau nachweislich senken und zur Stressbewältigung beitragen. Freundinnen und Freunde, Partnerinnen und Partner sowie Angehörige können Halt geben, Geborgenheit und Wertschätzung vermitteln. Nahestehende Personen können zuhören und möglicherweise ganz andere Perspektiven aufzeigen, die die Person selbst nicht gesehen hat.
Haben Dir diese Tipps geholfen, für Dich selbst herauszufinden, wie Du besser mit Stress umgehen kannst? Oder benötigst Du hierbei noch ein wenig Übung? Unsere kompetenten Coaches unterstützen Dich gern dabei. Hier geht’s zur Terminvereinbarung.
Verfasserin: Jessica Gräfe