Unsere Persönlichkeit – woher sie kommt und wie wir uns verändern können
Es wird viel über Persönlichkeit geredet - in den Medien, im Unternehmenskontext, bei Team- Building-Maßnahmen oder auch in Partnerschaften oder Freundschaften, wo immer wieder Sätze fallen wie: „So bin ich eben.“ oder „Sei doch nicht immer so empfindlich.“ Doch was ist eigentlich Persönlichkeit?
In der Psychologie wird Persönlichkeit als das Zusammenspiel unterschiedlicher Persönlichkeitsmerkmale wie Charaktereigenschaften, Motiven oder Komponenten, die in ihrer Gesamtheit unser Denken, Fühlen und Handeln prägen, bezeichnet. Doch die spannendere Frage ist viel mehr: Woher kommt unsere Persönlichkeit und wie bildet sie sich mit der Zeit heraus?
Was ist der Ursprung von Persönlichkeit?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Psychologie schon lange und man ist sich einig, dass jedes Persönlichkeitsmerkmal sowohl von der genetischen Veranlagung, als auch durch Lernerfahrungen, sogenannte Sozialisation, beeinflusst wird. Der jeweilige Anteil von Anlage und Umwelt ist bei den einzelnen Merkmalen sehr unterschiedlich. Während beispielsweise die Intelligenz stark von unseren Genen abhängig ist, werden Einstellungen und Motive eher von unserer Erziehung beeinflusst.
Wenn man sich mit der Frage, wie man sich selbst persönlich weiterentwickeln kann, beschäftigt, sind vor allem die Persönlichkeitsaspekte interessant, die durch die Umwelt beeinflusst werden, da diese weniger „festgelegt“ sind, als die genetischen Anlagen. Die gute Nachricht: Jedes Persönlichkeitsmerkmal trägt einen signifikanten Anteil in sich, der durch Lernerfahrungen geformt wird. Das bedeutet: Keine Eigenschaft eines Menschen ist vollständig seit der Geburt festgelegt. Das heißt: Zu einem großen Anteil kannst du selbst entscheiden, wer du sein willst!
Wie entsteht Persönlichkeit eigentlich?
Schon als kleines Kind nehmen wir Reize und Informationen in unserer Umgebung auf und verarbeiten sie mithilfe von kognitiven Prozessen. Viele Verhaltensweisen werden uns von unseren Eltern oder der Gesellschaft vorgelebt. Kinder wissen noch nicht, was richtig und was falsch ist, sie machen Dinge einfach so, wie sie ihnen gezeigt werden. In unserem Bewusstsein werden dann schon sehr früh sogenannte mentale Skripte abgespeichert. Darin sind konkrete Verhaltensweisen gespeichert, die durch eine bestimmte Situation ausgelöst werden. Für unbekannte Situationen, die das Individuum so noch nie erlebt hat, gibt es so eine „mentale Anleitung“ jedoch nicht.
Eine weitere wichtige Rolle spielt unser Selbstwertgefühl. Denn die mentalen Skripte geben nur unser Wissen über unsere Umwelt wieder. Die Bewertung der Umwelt, und vor allem der Menschen um uns herum und uns selbst, ist hierbei von noch größerer Bedeutung. Der Mechanismus des Selbstwertgefühls, mit wessen wir unser Handeln und das der anderen Menschen beurteilen, entsteht ebenfalls bereits in der Kindheit. In erster Linie tragen unsere engsten Bezugspersonen (meistens unsere Eltern) durch Bestätigung und positives Feedback zu einem starken Selbstwertgefühl bei. Ständige Kritik führt dagegen eher zu einem niedrigen Selbstwertgefühl. Die Bewertungsfunktion ist sehr wichtig fürs Entscheidungen treffen.
Die gewohnten Pfade verlassen
Jeder Mensch kommt früher oder später in die Situation, dass etwas nicht so gelingt wie man es gerne hätte. Hier entscheidet dann oft das Selbstwertgefühl einer Person darüber, ob man es noch einmal probiert oder lieber gleich aufgibt. Menschen mit einem starken Selbstwertgefühl trauen sich die Herausforderung zu und glauben an sich und ihre Fähigkeiten.
Von der Kindheit bis zum Erwachsensein bildet sich mit der Zeit unter den verschiedenen Einflüssen die Persönlichkeit heraus. Dabei strebt das menschliche Wesen nach Stabilität und Kontinuität. Das heißt, wenn jemand beispielsweise seine ganze Kindheit und Jugend lang ungeduldig war, und diesen Pfad eingeschlagen hat, ist es sehr schwer diesen Weg wieder zu verlassen. Aber keinesfalls unmöglich!
Jeder der schon einmal versucht hat, eine Verhaltensweise an sich zu ändern, weiß wie schwer das ist. Es erfordert Zeit, Willen und vor allem Glauben an sich selbst!
Hier ein paar Hinweise für deine persönliche Weiterentwicklung:
- Stärke Dein Selbstwertgefühl und sei Dir bewusst, dass alles was Du denkst, in deinem Kopf passiert! Du entscheidest selbst, wer Du sein willst.
- Hast Du Kinder oder arbeitest mit Kindern zusammen? Stärke sie! Positive Wertschätzung ist ausgesprochen wichtig für Kinder, damit sie sich angenommen fühlen. Dadurch stärkst Du ihren Selbstwert enorm.
- Alles was Du denkst und wie Du die Welt wahrnimmst, ist subjektiv. Versuche öfter mal die Perspektive zu wechseln oder Situationen mehr objektiv zu betrachten. Hast Du Vorbilder? Oder gibt es Situationen, wo Du mutiger bist als in anderen Situationen? Versuche Dir Fragen zu stellen wie: Was würde mein Vorbild oder die zuversichtlichste Version von mir jetzt tun?
- Falle nicht auf einfache und schnelle Lösungen herein! Persönlichkeitsentwicklung braucht Zeit.
- Liebe die verkehrte Welt und fange an kleine Gewohnheiten zu ändern! Putz Dir zum Beispiel morgen mal die Zähne mit der anderen Hand oder fahre einen anderen Weg zur Arbeit. Damit übst du dich, alte Muster bewusst zu verändern.
- Probier was Neues aus und begib Dich bewusst in neue Situationen, die Du so noch nie erlebt hast. Denn dafür hat Dein Verstand keine vorgefertigten Skripte und Du kannst diese Momente viel objektiver erleben.
Fühlst Du Dich angesprochen? Gibt es die ein, oder andere Verhaltensweise, die Du noch nie an Dir leiden konntest und immer dachtest Du kannst sie nicht ändern? Unsere professionellen Coaches helfen Dir gerne aus alten Mustern auszubrechen und neues zu wagen! Hier geht’s zur Terminvereinbarung.