Shake it! Moderne Techniken der Stressbewältigung
„Wer Stress sagt, meint Angst, und mit Angst können wir umgehen.“ Yogalehrerin Beata Korioth ist der Meinung, dass es Stress im herkömmlichen Sinne eigentlich gar nicht gibt – und erklärt, wie die Technik des neurogenen Zitterns helfen kann.
Der Körper liefert im natürlichen Sinn mit jeder Schreckreaktion auch gleichzeitig die Entspannungsantwort. Kommt Spannung in den Körper, können wir sie auch wieder ableiten über das sog. neurogene Zittern. Oftmals fällt uns das schwer, weil wir uns in Anspannungs- oder Stressmomenten nicht auf unseren Körper und dessen Funktionen konzentrieren sondern eher im Kopf und in unseren Gedanken verhaftet sind. Oft sind wir es gewohnt, uns zusammenzureißen und mit dem Druck zu leben. So wissen wir oft nicht, wie es sich anfühlt, entspannt zu sein.
Neurogenes Zittern: Das unbekannte Geschenk
Das neurogene Zittern ist eine der klügsten und gesündesten Einrichtungen unseres Körpers. Das Unbekannte und auch Revolutionäre daran ist, dass wir diese Strategie bewusst einsetzen können – viele Jahre nach oder auch direkt im Anschluss an belastende Ereignisse. Es hilft nicht nur bei Angstthemen, sondern bei jeder Form von Verspannung. Wir können z. Bsp. Schmerzen aus Fehlhaltungen vorbeugen: Zwei Stunden am Schreibtisch bringen viel Körperspannung, die wir leicht wieder entladen können. Das neurogene Zittern muss nicht unbedingt immer ein Zittern sein, sondern kann sich auch in anderen unwillkürlichen Bewegungsmustern ausdrücken: Manche Körper schlängeln, schwenken oder strecken sich. Mal will ein Bein austreten, mal schüttelt sich nur eine Schulter. Auch Lachanfälle können entstehen. Durch das Lachen entspannt dein Zwerchfell. Es gibt einen mentalen Schalter, um diesen körperlichen Mechanismus einzuschalten und zu benutzen. Dieser Schalter heißt: Wille. Du wechselst wie bei einem Radiosender die Frequenz, der Sender heißt „Zittern erlauben“ anstelle aushalten.
Wie nutze ich diesen natürlichen Mechanismus für mich?
Zittern kannst du immer! Achte darauf, dass deine Kleidung um Bauch, Beine und Becken locker ist und dass du dich die ganze Zeit über wohlfühlst. Leg dich auf den Boden. Lege die Fußsohlen gegeneinander und lass die Knie seitlich weit auseinanderfallen. Achte darauf, dass die Füße rutschfest liegen. Hebe das Becken deutlich vom Boden ab und lass gleichzeitig die Knie weiterhin locker seitlich fallen. Nach einer Minute bewege die Knie etwa fünf Zentimeter aufeinander zu. Bei manchen dauert es einige Minuten, bei anderen geht es nach einer Minute los: Der Psoas-Muskel wird unwillkürliche Bewegungen machen und zuckt. Das Zauberwort dabei heißt erlauben. Bei manchen Menschen geht es beim ersten Mal. Andere brauchen mehrere Anläufe. Nicht verzagen!
Und wer denkt, dass es allein niemals etwas wird oder wer seiner Anspannung noch tiefer auf den Grund gehen möchte, der meldet sich bei uns, denn Lösungen gibt es immer.
Nimm gern an unserem Achtsamkeit-Workshop teil oder vereinbare einen Termin hier.